Warum bringt der Storch die Babys?

Die Störche sind in diesem Jahr recht früh aus fernen Ländern wieder eingetroffen. Viele Storchenpaare sind schon fleißig dabei ihren Nachwuchs groß zu ziehen. Erfreulich ist, dass z.B. im Main-Kinzig-Kreis so viele Störche wie schon lange nicht mehr gesichtet worden sind.

Treue? Ja!  Aber,...

Ist einmal ein passendes Nest (Horst) auf einem Turm, einem Baum oder Felsen gefunden, bleiben die Störche diesen Nestern in der Regel bis ans Lebensende treu. Da Störche bis zu 35 Jahre alt werden, kann der Horst in den Jahren auf mehrere Meter wachsen und bis zu 2 Tonnen schwer werden. Allerdings sind sie ihrem Partner nicht so treu. Sie führen eher "Saison-Ehen". Treffen sich im Folgejahr zufällig das gleiche Storchenmännchen oder -weibchen in "ihrem Horst", dann kann es sein, dass sich beide wieder paaren. Oft findet aber einer von beiden einen anderen Partner. 

In der Regel werden 2-6 Eier gelegt, aus denen zwei bis drei Junge schlüpfen, ehe sie dann nach einer Brutzeit von ca. 30 Tage mit ihren ersten Flugversuchen beginnen. Diese ersten Flüge sind spannend anzusehen. Der eine oder andere Autofahrer oder Fußgänger, hat sich so auch schon mit einem „unbekannten Flugobjekt“ auf der Straße konfrontiert gesehen. Viele Storchen-Gemeinden stellen daher Schilder mit einem Hinweis auf, die im Sommer von dem Verkehrsteilnehmer ernst genommen werden sollten.

Störche bei der Paarung

 

Der Storch als Baby-Bote

„Meister Adebar“, wie er in Fabeln auch oft genannt wird, gilt gemeinhin als „Baby-Bote“. Eine nette Begründung für diesen Mythos ist, dass die Störche ca. 9 Monate nach der Mittsommernacht, am 24.Juni, in die Brut-Orte zurückkehren. Da der Mittsommer traditionell sehr stark im Norden gefeiert wird, kommen ca. 9 Monate nach diesem Tag überdurchschnittlich viele Kinder zur Welt. Mit den Störchen „landen“ also auch die Kinder in den Orten.

Vielleicht ist aber auch die Begründung, das sich Störche - in aller Öffentlichkeit - mehrmals pro Stunde paaren können.

Still stehen fürs Futter

Nachdem die Population der Störche Ende der 1980er Jahre in Mittel- und Nordeuropa dramatisch zurückgegangen ist (es wurden nur noch knapp 3.000 Paare gezählt), hat sich der Bestand wieder erholt. Rund 6.700 Storchenpaare wurden vor 2 Jahren gezählt. Allerdings macht die ansteigende Monokultur der Maisfelder, in dem der Vogel nicht auf Futterjagd gehen kann, den Störchen zu schaffen. Der Lebensraum schrumpft, während die Anzahl der Störche (im Moment) steigt.

Ein Storch ist zwischen 2,5 Kg und 4,5 Kg schwer, benötigt etwa 500g Futter am Tag. Dabei mag er sehr gerne Mäuse, Regenwürmer aber auch kleine Frösche.  Die Mäuse bejagt er wie ein Reiher. Er verharrt bewegungslos vor dem Mauseloch und stößt zu, wenn sich die Maus blicken lässt. Kann er nicht genug Nahrung, finden weicht der Storch oft auf Mülldeponien aus.

Viele Orte, die Störche beheimaten, achten immer mehr auf ihre Mitbewohner und versuchen neben den Horsten auch den Lebensraum zu erhalten. Ein Trend der nicht nur für den Weißstorch, sondern auch für viele kleine und große Lebewesen von Vorteil ist.

 

 

Bildquelle: Pixabey/Mabel Amber

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