Lieber Straße statt Vögel

Was sind wir doch so tierlieb!  9,3 Milliarden Euro wurden 2019 im Heimtierbedarf umgesetzt. Für Hund, Katze, Wellensittich & Co. nur das Beste. Sei es den Tieren gegönnt. Sobald aber eine Straße gebaut werden soll, vermindert sich die Tierliebe der Deutschen erheblich. Das Allensbach Institut hat in einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage zum Thema „Ausbreitung von Wildtieren“ interessantes zutage gefördert.

Wie „Willkommen sind Wildtiere“ oder auch was ist wichtiger: eine Straße oder das Tier?  Die kurze Antwort „Willkommen Wildtier – wenn Du nicht störst“, so Michael Miersch von der "Deutschen Wildtierstiftung".

Hallo Adler - tschüss Waschbär

Die Ausbreitung von Wolf oder Braunbären finden vor allem die jüngere Generation gut. Trotzdem stehen die Raubtiere weit hinten auf der „Willkommen Skala“. Der Uhu, Seeadler und Steinbock haben dagegen gute Karten bei den Befragten. Die Freude über Waschbär oder Marderhund sind dafür eher gering. Das liegt vielleicht daran, dass es „Einwanderer“ aus Asien bzw. Amerika sind allerdings schon sehr viele Jahre hier Leben. Oder daran, dass sie gerne die Mülltonnen plündern.

 Wildtiere

Interessanterweise sind Statdbewohner  „Toleranter“ gegenüber den Wildtieren als „Landbewohner“, meint man doch, das man gerade auf dem Land wohnt, um Fauna und Flora zu genießen.

Straße vor Artenschutz

Ganz schlechte Karten haben Hamster, Frösche, Vögel und Insekten, wenn der Mensch die Wahl zwischen „Straße“ und „Tier“ hat. Dann rollen die Bagger, egal was auf der Fläche sonst so lebt. Dass es der Mensch damit ernst meint, zeigt die Statistik des Bundesumweltamtes. Aktuell wird jeden Tag eine Fläche von über 100 ha versiegelt.  Es  werden neben dem Straßenbau z. B. auch Logistikzentren in die Gegend gestellt oder neue Wohngebiete erschlossen.

„Karl der Käfer wurde nicht gefragt“, heißt ein Lied von „Gänsehaut“ aus dem Jahr 1983. Wie würde wohl eine Befragung der Tiere ausfallen mit dem Titel: „Was halten Sie von der Ausbreitung und den Eingriffen des Menschen in die Natur?“

Hier finden Sie die gesamten Ergebnisse der Befragung (2020):

Strasse statt TierToleranz gegenüber Wildtiere

Wolf statt Wildschwein

 

Wer mag den WolfEin Interview zu den Ergebnissen der Befragung mit Dr. Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach können Sie sich hier anschauen.

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