Hilfe für Seehunde ist illegal

Wildtierhilfe ist niemals einfach und kein Job „wie jeder andere“. Eine besondere Aufgabe haben sich die Tierärztin Janine Bahr– van Gemmert und der Wildtierexperte Andrè van Gemmert herausgesucht. Sie betreiben das Robbenzentrum auf der Insel Föhr.

Bestand niedrig – trotzdem hohe Abschusszahlen

War diese Arbeit früher schon schwierig, so ist ihre Arbeit seit August 2022 von der Landesregierung nochmals erschwert worden. Es dürfen offiziell keine Seehunde mehr gerettet werden!  Und das, obwohl nachgewiesen wurde, dass der Bestand so niedrig wie seit 2011 nicht mehr ist.  Eine der Begründungen: Robben fressen den Fischern den Fangfisch weg. Allerdings: An einem Tag wird so viel Beifang generiert, dass eine Robbe davon ein Jahr lang leben könnte.  Ein Unding. Krankheiten, Netze, Verschmutzungen, Nahrungsknappheit, Besiedelung der Lebensräume und massive Störungen machen den Tieren extrem zu schaffen. Viele Tiere verenden. Trotzdem werden 600 - 800 Tiere jedes Jahr geschossen. In Deutschland und nicht in fernen Ländern, die man für ihr Tun gerne bei uns anprangert. Finder, Janine und ihr Mann Andrè begehen „Wilderei, wenn sie die Tiere "einfach" mitnehmen.

Das kennt man auch von Rehen, Füchsen oder verletzten Hasen. Auch hier muss der zuständige JAB informiert werden. „Wir arbeiten seit über 25 Jahren mit Robben und kennen uns sehr gut aus. Wir können es gut einschätzen, ob ein Tier eine Chance hat oder nicht. Aber wie oft werden die Tiere einfach so erschossen, obwohl nur eine kleine Verletzung vorlag!“ Tatsächlich wurden beide schon des Öfteren angezeigt und standen wegen Jagdwilderei vor Gericht, da das Robben-Retten illegal sei.

 

Janine bei der Rettung eines Seehundes

Das Elend soll die Touristen nicht stören

Um es noch schlimmer zu machen:  Die von der EU geförderte Seehundstation in Friedrichskoog nimmt seit August nur noch Tiere auf, die vorher vom Robbenzentrum versorgt worden sind. Alle anderen gefundenen und gemeldeten Tiere erreichen die Seehundstation Friedrichskoog meist nicht.

Janine Bahr-van Gemmert ist angesichts dieser Tatsache fassungslos: „Dies bedeutet, viele Tiere werden erschossen, einfach liegen gelassen oder noch unglaublicher, einfach an eine andere Stelle transportiert und abgelegt, mit der Hoffnung, dass sich dort nicht ganz so viele Menschen aufhalten, die sich das Sterben des Tieres ansehen müssen!“.

Finanzielle Unterstützung

Auch wir vom waldkobolde.shop sind geschockt über das Vorgehen der Regierung in Schleswig-Holstein. Immerhin können wir die Station mit 485,00 EUR aus den Verkäufen des Waldkobolde.shops unterstützen. Gerne hätten wir mehr gegeben, aber auch wir merken aktuell die Kaufzurückhaltung durch die gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelkosten. Aber wir hoffen, mit unserer wildtierfreundlichen Community, eine weitere Öffentlichkeit für dieses Morden zu erreichen. Zudem besteht ab Januar bis Ende Juni die Möglichkeit, bei einem Einkauf im Shop noch eine Spende zur Unterstützung der Robben zu tätigen. Die Summe geht zu 100% an die Tiere und ihren Helfern.

Janine und Andrè

Wir Menschen sind die Eindringlinge

Denn, um Janine und Andrè nochmal zu zitieren: „Wir Menschen sind doch diejenigen, die die Tiere in einer egoistischen Weise bedrängen. Wir führen Besichtigungstouren zu ihren Rückzugsorten durch, wir fischen ihr Futter weg, wir verschmutzen ihren Lebensraum und dann lassen wir sie auch noch im Stich, wenn sie krank oder verletzt sind oder wir töten sie sogar! Natürlich ohne eine tiermedizinische Untersuchung!“

https://www.robbenzentrum-föhr.de

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