Leben im Laubhaufen
Die Blätter fallen immer schneller. Viele Bäume sind schon kahl. So hört man sie schon von weiten durch die feuchte Luft knattern. Die Laubbläser werden wieder aus dem Keller geholt und es wird auf arme Buchen-, Kastanien- oder Lindenblätter losgeblasen, als ob man damit den gesamten Unmut des Jahres wegpusten könnte.
Aber: Alle Mühe seinen Garten schön klinisch zu halten ist schädlich für unsere eh schon sehr angegriffene Fauna und Flora. Statt wild mit Laubsauger und Säcken zu hantieren sollte man seinen Garten lieber tiergerecht gestalten. Also Leute, holt die Scheren und Rechen aus dem Schuppen und errichtet gemütliche und geschützte Winterquartiere für Igel, Schlangen, Lurche, Insekten und Co.
Hier ein paar Tipps:
-Alte Blüten und Stauden stehen lassen, die Vögel, Bienen und Insekten freut es.
- Eine Ecke mit Totholz anlegen und auch gerne immer da liegen lassen. Insekten, Bienen (z.B. die seltene Holzbiene) werden sich bedanken.
-Laubhaufen in einer windgeschützten Ecke türmen, besonders gut für Igel und Lurche.
-Wenn es bereits einen schönen Laubhaufen unter einem Baum in einem Beet gibt, liegen lassen. Ist gut für die Tiere, aber auch für die Beet-Pflanzen.
- Einen Gartenteich nicht auspumpen, sondern mindestens 1m tief mit Wasser belassen. Für Frösche und Kleintiere, die im Wasser überwintern.
- Wer einen Komposthaufen hat: Wunderbar und weiter gut füllen.
-Auch das Gartenhäuschen nicht reinigen oder von Spinnweben befreien. Hier schlafen oft Schmetterlinge oder auch Bilche wie z.B. der Siebenschläfer.
- Wer seine Vogel-Nistkästen noch nicht gesäubert hat, sollte jetzt vorsichtig rangehen. Auch hier legen sich gerne Siebenschläfer, Gartenschläfer oder Haselmäuse zum Winterschlaf hin.
- Bäume / Büsche mit Beeren erst im Frühjahr (vor dem 1. März) zurückschneiden. Für Vögel sind das wichtige Nahrungsquellen.
Natürlich sollte man die Vogel- und Tierwelt auch mit Futter unterstützen. Eichhörnchen halten nur Winterruhe und kommen aus ihrem Kobel, um an ihre Vorräte zu gehen. Ein paar Hasel-, Walnüsse oder Maronen angeboten an einem sicheren Platz, reduziert die Gefahr bei der Futtersuche erheblich. Im Herbst kann man Igelhäuschen aufstellen, die dann unter Büschen oder Laubhaufen ihren Platz finden. Und natürlich freuen sich Meise, Dompfaff, Amsel, Fink, Kleiber oder Sperling über geeignetes Futter. Da sich die Vögel in Weichfutterfresser und Körnerfresser unterteilen, sollte man für beiden Geschmäckern etwasanbieten.
Für Insekten oder Bienen kann ein Bienenhotel oder ein Insektenhaus im Garten aufgehängt werden. Jetzt noch etwas Wasser für die Vier- und Zweibeiner und schon hat man in seinem Garten viel für Tiere und Umwelt getan - und sich einiges an Gartenarbeit erspart.
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